- Ludendorff, Erich
- Ludendorff, ErichAm 9. April 1865 in Kruszewnia bei Posen geboren, schlug Ludendorff ab 1881 die Offizierslaufbahn ein; er erhielt eine Generalstabsausbildung und war 1908 bis 1912 Chef der Aufmarschabteilung im Großen Generalstab. Am Beginn des 1. Weltkrieges war Ludendorff maßgeblich an der Eroberung Lüttichs beteiligt, anschließend als Chef des Generalstabes der 8. Armee zusammen mit Paul von Hindenburg Sieger bei Tannenberg und in der Schlacht an den Masurischen Seen über die Russen. Von diesem Zeitpunkt an arbeiteten die beiden Heerführer bis zum Kriegsende zusammen, zuerst im Oberkommando der Ostfront, ab Juli 1916 als 3. Oberste Heeresleitung, wobei die stärkeren Impulse von Ludendorff ausgingen. Er wirkte stark in die deutsche Politik hinein, setzte die volle wirtschaftliche Mobilmachung durch und ordnete die Wiedereröffnung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges an, die den Kriegseintritt der USA zur Folge hatte. Wesentlichen Anteil hatte Ludendorff am Sturz des Reichskanzlers Theodor von Bethmann Hollweg im Juli 1917; im Frieden von Brest-Litowsk mit dem bolschewistischen Russland verwirklichte er die Kriegsziele der Militärs und der Alldeutschen (siehe auch Alldeutscher Verband). Nach dem Scheitern der Frühjahrsoffensive 1918 forderte er überstürzt Ende September 1918 die sofortige Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen (siehe auch Weltkrieg, Erster: Waffenstillstandsangebot), durch die vor aller Welt die militärische Niederlage des Deutschen Reiches offengelegt wurde. Nachdem er mit seiner Forderung, die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen, gescheitert war, wurde Ludendorff auf Drängen des Reichskanzlers, Prinz Max von Baden, am 26. Oktober 1918 verabschiedet. In der Zeit der Weimarer Republik gehörte Ludendorff als einflussloser Außenseiter völkischen Rechtsgruppen an, er verbündete sich kurzzeitig mit Adolf Hitler und war am Hitlerputsch 1923 beteiligt. Später wurde er, zum Teil unter dem Einfluss seiner Frau Mathilde, zum politisch-sektiererischen Außenseiter. Ludendorff starb am 20. Dezember 1937 in Tutzing.
Universal-Lexikon. 2012.